Fritz Schminke, der Bauherr des Hauses, kam 1897 in Glauchau zur Welt. Sein Vater Wilhelm war ursprünglich leitender Angestellter einer Textilfabrik. 1904 lernte er den Löbauer Unternehmer Julius Richter kennen, der seine defizitäre Teigwarenfabrik verkaufen wollte. Wilhelm erkannte das Potenzial des Nudelverkaufs für den deutschen Binnenmarkt und erwarb das Grundstück nebst Produktionsanlagen an der Äußeren Bautzner Straße. 1918 wurde Wilhelm Schminke krank und konnte den Betrieb nicht mehr mit voller Kraft führen. So übernahm Fritz als der älteste Sohn mit 21 Jahren die kommissarische Leitung der Nudelfabrik.
Am 28. April 1920 starb Wilhelm Schminke, wenig später auch seine Frau Anna. Fritz war also nur 23 Jahre alt, als er die volle Verantwortung für die väterliche Fabrik übernahm. Zwei Jahre später heiratete Fritz und bezog mit seiner Frau Charlotte die Wohnung der verstorbenen Eltern, ein Reihenhaus am Rande der Löbauer Innenstadt. In den folgenden Jahren bekam das Ehepaar Schminke vier Kinder: Harald (1924), Gertraude (1926), Erika (1929) und schließlich Helga (1930). Für die kinderreiche Familie bot das Haus der Eltern nicht genug Platz, doch Wilhelm Schminke hatte schon 1910 in unmittelbarer Nachbarschaft zur Nudelfabrik ein großes Grundstück gekauft. Der Bau einer typischen Fabrikantenvilla wurde 1916 durch Lossow und Kühne geplant und war bereits genehmigt, die Umsetzung scheiterte jedoch an dem Bauverbot für private Bauvorhaben während des Ersten Weltkriegs.
Fritz und Charlotte Schminke begannen Ende der 1920er Jahre mit der Suche nach einem geeigneten Architekten für die Planung Ihres neuen Wohnhauses. Auf dem Gelände der Bauaustellung „Wohnen und Werkraum“ (WUWA) wurden sie fündig: das größte Gebäude der Ausstellung, ein Ledigenwohnheim, hatte der Breslauer Professor Hans Scharoun errichtet. Der maritim anmutende Bau gefiel, und so beauftragten die Schminkes den jungen Architekten, mit dem sie von da an eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte.
Nach der Fertigstellung im Mai 1933 kam Hans Scharoun noch mehrfach zu Besuch nach Löbau. Die Schminkes selbst bewohnten das Haus jedoch nur für 12 Jahre. Nach dem Tod des Sohnes Harald 1943 und der Kriegsgefangenschaft Fritz Schminkes wurde das Haus 1945 durch die Rote Armee beschlagnahmt - und vorübergehend als Militärkommandatur genutzt. 1946 erhielt die Familie das Haus in tadellosem Zustand zurück, gleichzeitig wurde aber die Nudelfabrik enteignet. Charlotte Schminke richtete im Haus ein Erholungsheim für Kinder bombengeschädigter Familien aus Dresden ein. Ihr Mann kehrte erst 1948 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück.
1950 verließ Fritz Schminke die DDR, da er hier als Kriegverbrecher galt – seine Firma hatte die Wehrmacht mit Nudeln beliefert. Seine Frau folgte ihm 1951 nach Celle. Nach dem Wegzug der gesamten Familie in den Westen verpachtete das Ehepaar Schminke das Haus an die Stadt Löbau, die hier im Mai 1951 ein Klubhaus für die Freie Deutsche Jugend (FDJ) einrichtete. Ein Jahr später erfolgte die Enteignung. 1963 wurde auch das Klubhaus aufgelöst und das Haus Schminke als „Haus der Pioniere“ genutzt. Daran sollte sich bis zur Wende nichts ändern.
Entwürfe Hans Scharouns für ein neues Haus Schminke in Celle wurden nie verwirklicht. Fritz‘ und Charlottes Ehe ging schließlich in die Brüche und wurde 1953 geschieden. Fritz Schminke starb 1971 in Celle, seine Frau Charlotte 1976 in Goslar. Die Nudelfabrik produzierte als VEB Anker-Teigwaren bis zur Wende weiter. Nach der Wiedervereinigung konnte der Betrieb der neuen Konkurrenz nicht mehr standhalten und wurde bereits 1992 eingestellt. 1993 verzichteten die Töchter der Familie auf eine Rückübertragung des Hauses und legten damit den Grundstein für die heutige öffentliche Nutzung.